Der Widerstand gegen die deutschen Besatzer auf Santorin und das Verbrechen von Vourvoulos

Quelle: Santorin im 2 . Weltkrieg, Jiannis Kokkalakis, Ekdosis Stamoulis, 2010.

Der Autor Kokkalakis schreibt über diese Zeit: (Kurzfassung & Übersetzung von Tobias Schorr)

Der Montag, 24 April 1944 war bedeutend für Santorin. Nachdem eine Spezialeinheit aus englischen Soldaten mit griechischen Widerstandskämpfern in der Ägäis Operationen gegen die Deutschen Besatzer und ihre Kommunikationsmittel durchführten, erreichten sie am 22 April den Strand Kamari auf Santorin.
Sie zogen zum Gipfel des Klosters Profitis Ilias, um dort Informationen der Einheimischen über die feindlichen Besatzer zu sammeln. Danach kamen sie zu ihrem Boot zurück und versteckten sich auf der Vulkaninsel Nea Kameni. Am 23 April landeten sie dann am Strand Koloumbos und versteckten sich in einer Höhle bei der Kirche Agios Charalambos.

Ziel war am 24.4. die Sabotage der Kommunikationseinrichtungen der deutschen Besatzer in Imerovigli. Dort stand eine starke Funkanlage zur Kommunikation Athens mit Kreta.

Es wurde der deutsche Kommandant erschossen, die Funkanlage zerstört und 10 deutsche Soldaten in Gefangenschaft gebracht. Im Gebäude wurden drei Zeitbomben hinterlassen, die dann das Ziel hatten, die restlichen Besatzer in eine Todesfalle zu locken.

Leider dachten die Bewohner von Imerovigli, dass in dem Haus Nahrungsmittelvorräte gelagert waren und als sie diese plündern wollten, explodierten die drei Zeitbomben und rissen 13 Bewohner in den Tod und verletzten weitere 20 Personen.

Nach diesem Vorfall brachten sich die deutschen Besatzer in Sicherheit, weil aus ihren Reihen 3 Italiener und 5 Deutsche ihr Leben verloren, während es bei den Widerstandskämpfern einen Toten Griechen und einen toten Engländer gab.

Am 29 April durchkämmten die deutschen Besatzer die Dörfer, um Widerstandskämpfer zu entdecken. Leider gab es auch damals (wie heute!) Griechen, die den Nazis freundlich gestimmt waren und verrieten ihre Landsleute an die Besatzer.

Zwei Bewohner aus Vourvoulos verrieten die Widerstandkämpfer, als die Deutschen damit drohten, alle männlichen Einwohner des Dorfs zu ermorden.

5 Santorinier im Alter von 24-60 wurden von der deutschen Wehrmacht kaltblütig etwas unterhalb des Dorfs Vourvoulos erschossen, wo heute ein kleines Denkmal steht.

Verbrechen der deutschen Besatzer gab es in vielen Regionen Griechenlands (siehe auch MILOS-Link!). Und bis heute kommen von den griechischen Regierungen immer wieder Forderungen nach einer finanziellen „Wiedergutmachung“ auf. Die rechtlichen Chancen für eine „angemessene“ Reparationszahlung sind zweifelhaft, dass Deutschland eine moralische Pflicht dazu hat, ist eine andere Frage.

Der griechische Blog über die Geschichte des 2. Weltkriegs auf Santorin ist eine gute Quelle für dieses Thema. Der Link dazu ist HIER!

Die ermordeten Widerstandskämpfer

Die Opfer:

  • Markos Sigalas, 37 Jahre alt, erschossen
  • Nikitas Chalaris, 32 Jahre alt, erschossen
  • Dimitris Damigos, 24 Jahre alt, erschossen
  • Antonis Kafouros, 38 Jahrer alt, erschossen
  • Nikolaos Damigos, 42 Jahre alt, erschossen


Widerstandkämpfer aus Vourvoulos

  • Michalis Drakoutros, entkam
  • Jiannis Sorotos, 32 Jahre alt, starb durch die Zeitbomben
  • Petros Damigos, 36 Jahre alt, starb durch die Zeitbomben
     

Opfer der Zeitbomben

  • Sevasti Valsamaki
  • Maria Matthäiou Roussou
  • Maro Sorodou
  • Marinos Sorotos
  • Loisos Sorotos
  • Antonia Sorotou
  • Markos Sorotos
  • Markiani Karvouni
  • Dimitris Tzanne Roussos
  • Levteris Karvounis
  • Giorgos Drakotos
  • Jiannis Sorotos